Verbandsmitteilungen

„Wir möchten alle Familiensprachen wertschätzen!“

AM 17. NOVEMBER 2023 FINDET DER BUNDESWEITE VORLESETAG STATT. VIELE KINDERTAGESEINRICHTUNGEN MACHEN AN DIESEM TAG AUF DIE BESONDERE BEDEUTUNG DES VORLESENS IN DER FRÜHKINDLICHEN BILDUNG AUFMERKSAM. IN DIESEM JAHR BETEILIGT SICH DER KITA ZWECKVERBAND AN DER AKTION „VORLESEN IN ALLEN SPRACHEN“ UND STELLT SEINEN 250 KITAS MEHRSPRACHIGE KINDERBÜCHER ZUR VERFÜGUNG.

Im Rahmen der Aktion, die unter anderem von der Stiftung Lesen initiiert wurde, versorgt der KiTa Zweckverband alle Kindertageseinrichtungen in seiner Trägerschaft mit beliebten Vorlesetiteln in insgesamt acht Sprachen. „Wow, so viele Bücher!“ rufen die Kinder der Essener KiTa St. Thomas Morus begeistert, als sie mit großen Augen vor der frisch eingetroffenen Bücherlieferung sitzen. Gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften sichten sie die Pakete und entdecken Titel auf Arabisch, Farsi, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch. Dank der mehrsprachigen Exemplare können bekannte Geschichten aus der KiTa, alltagsrelevante Themen sowie das Vorlesen als pädagogisches Instrument auch zu Hause in den Fokus rücken.

„Für uns ist es selbstverständlich, alle Familiensprachen wertzuschätzen und Familien dabei zu unterstützen, das Vorlesen in ihren Alltag zu integrieren“, betont Janine Dongart, Sprach-Fachkraft in der KiTa St. Thomas Morus in Essen und St. Nikolaus von Flüe in Bochum. Die Idee hinter der Aktion „Vorlesen in allen Sprachen“: Pädagogische Fachkräfte lesen einen Titel in der KiTa auf Deutsch vor und die Familien zu Hause das gleiche Exemplar in der Familiensprache. „Ich freue mich, wenn wir so dazu beitragen können, den Zugang zu Literatur zu erleichtern und die Freude an Text und Sprache zu fördern“, so Dongart.

In der gegenwärtigen Wissensgesellschaft sind Sprach-, Lese- und Schreibkompetenzen entscheidende Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Da nicht jede Familie den Erwerb dieser Kompetenzen gleichermaßen gewährleisten kann, sind die pädagogischen Fachkräfte gefragt, diese Unterschiede durch Leseangebote auszugleichen.  Der KiTa Zweckverband setzt daher bereits seit 2016 im Rahmen des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" auf die gezielte Förderung dieser Kompetenzen und widmet sich besonders der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung, der Zusammenarbeit mit Familien, der inklusiven Pädagogik sowie der Digitalisierung. Zahlreiche geschulte Sprachfachkräfte haben im Verband eine Multiplikator*innen-Rolle inne und konzipieren unter anderem verbandsinterne Fortbildungen mit Impulsen, wie sprachliche Bildung gestaltet werden kann.

Eine aktuelle Vorlesestudie von Die Zeit, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung unterstreicht die bedeutende Rolle von Kindertageseinrichtungen in der Leseförderung. Die Studie legt offen, dass der familiäre Zugang zu Literatur sehr unterschiedlich ausfällt. Rund ein Drittel aller Familien liest zu Hause bisher nicht oder kaum vor. Umso wichtiger sei es, Angebote wie KiTa-Bibliotheken zu etablieren und alle Familien an die Bedeutung des Lesens heranzuführen.

Quelle: https://www.stiftunglesen.de/fileadmin/PDFs/PM/2023/Vorlesemonitor2023_final.pdf