Die KiTa St. Peter und Paul in Duisburg machte kürzlich eine erschreckende Entdeckung: Der KiTa-eigene Weihnachtsbaum wurde im Anschluss an ihren „Tag der offenen Tür“ gestohlen. Erst einige Tage zuvor hatte das KiTa-Team die Kinder mit einem Tannenbaum im Eingangsbereich der KiTa überrascht. Über die Adventszeit sollte dieser nach und nach mit Kugeln geschmückt werden.

Die Wut und Trauer der Kinder wurde schnell deutlich. Sie fragten sich, warum der Baum ihnen einfach so weggenommen wurde und ob ein Dieb sie nicht vorab hätte fragen können. Die pädagogischen Fachkräfte griffen die Fragen der Kinder gemäß Situationsansatz auf und diskutierten mit ihnen in einer spontan einberufenen Kinderkonferenz über den Vorfall.

„Kinder werden auch im Alltag mit Verlust und Wut konfrontiert. Es gibt zahlreiche Situationen, die erfordern, Handlungsalternativen zu finden und mit Gefühlen umzugehen“, betont KiTa-Leiterin Vivien Derksen. „Wir haben die Zeit genutzt, um ins Gespräch zu gehen, Emotionen klar zu benennen und Lösungen zu finden“, so Derksen. Ein paar Tage lang überlegten die Kinder sich Alternativen zum Weihnachtsbaum und dekorierten mit den Weihnachtskugeln die Gruppen statt den gemeinschaftlichen Baum.

Der Elternrat hat in der Zwischenzeit seine Ressourcen genutzt, um sein Entsetzen in den sozialen Medien zu verbreiten. Dort reagierten viele Menschen mit Verständnislosigkeit, Wut und Traurigkeit. Auf diesem Weg wurde auch der WDR auf die Situation aufmerksam und besuchte die KiTa kurzerhand für einen Bericht. Der Redakteur fragte die Kinder nach ihren Gefühlen und mögliche Beweggründe des Täters.

Viele Menschen boten der KiTa ihre Unterstützung an, sodass der Wunsch der Kinder nach einem neuen Tannenbaum schlussendlich wahr wurde.

Auch die WAZ berichtete über den Vorfall: https://www.waz.de/staedte/duisburg/wie-gemein-dieb-klaut-ausgerechnet-kita-den-weihnachtsbaum-id240810354.html