Verbandsmitteilungen

Zur Bedeutung der frühkindlichen sprachlichen Bildung

Kinder wachsen heutzutage in einer globalisierten und vernetzten Welt auf, in der es selbstverständlich dazugehört, viele Sprachen zu sprechen. In ihrem Alltag hören sie nicht nur ihre eigene Muttersprache, sondern nehmen bewusst wahr, dass Menschen in anderen Sprachen kommunizieren. Da die Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz bedeutende Schlüssel zur Teilhabe sind, haben KiTas als erste Bildungseinrichtung im Leben eines Kindes den Auftrag, diese Kompetenzen gezielt zu fördern. Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ nahm sich diesem Auftrag an und förderte bundesweit Kindertageseinrichtungen. Nun soll das Programm auf Landesebene vorerst bis Ende 2023 verstetigt werden.

Sprachförderung im KiTa Zweckverband

Im Rahmen des Bundesprogramms widmet sich der KiTa Zweckverband seit 2016 im Besonderen der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung, der Zusammenarbeit mit Familien und der inklusiven Pädagogik. 16 geschulte Sprachfachkräfte haben im Verband eine Multiplikator*innen-Rolle inne, konzipieren verbandsinterne Fortbildungen mit Impulsen, wie sprachliche Bildung gestaltet werden kann und informieren über die Inhalte und Handlungssäulen des Bundesprojektes.

„Dabei nimmt insbesondere die Fokussierung auf die Mehrsprachigkeit und ihre Wertschätzung einen großen Stellenwert ein“, berichtet Laura Schmitt, pädagogische Fachberaterin und Referentin für Sprach-KiTas im KiTa Zweckverband. „Das Sprachniveau, das die Kinder bis zum Eintritt in die KiTa erlangt haben, ist sehr individuell und je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes verschieden. Die KiTa hat daher zum einen den Auftrag, diesen unterschiedlichen Sprachlevels sensibel zu begegnen, und zum anderen, die herrschende Mehrsprachigkeit zu berücksichtigen und zu fördern“, betont Laura Schmitt. „Die Mehrsprachigkeit von Kindern anzuerkennen und zu fördern, ist nicht nur im KiTa Zweckverband gängige Praxis“, so Laura Schmitt, „sondern auch im Kinderbildungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen fest verankert.“

Einblick in die Praxis

Mit kreativen Ideen sorgen die pädagogischen Fachkräfte vor Ort in den Kindertageseinrichtungen Tag für Tag dafür, dass das Thema Mehrsprachigkeit in der KiTa verankert wird und allen Kindern ein Zugang zu Literatur und Sprache eröffnet wird. So werden mehrsprachige Vorleseangebote in den KiTas umgesetzt und Kinderbüchereien eingerichtet, die ein eigenes Ausleihsystem haben. Gerade eine frühe Sprach- und Leseförderung in Form der alltagsintegrierten Bildung zeigen positive Effekte in der sprachlichen Entwicklung der Kinder. Begleitet werden die Sprach-KiTas von der pädagogischen Fachberatung, welche kontinuierlich Fortbildungs- und Vernetzungsangebote zur Verfügung stellt. Während der Corona-Krise wurden alle Inhalte des Bundesprogramms in E-Learning-Module umgewandelt und als Qualifizierungsmodule im Intranet für alle Mitarbeitenden zugänglich gemacht. So konnte eine stetige Weiterqualifizierung gewährleistet werden, was die kontinuierliche Qualitätsverbesserung der pädagogischen Arbeit sicherstellt.

Hintergrund und Perspektive

Seit 2016 förderte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Nachdem der Bund das Auslaufen des Programms zum Jahresende 2022 verkündet hatte, wurde öffentlich die Forderung nach einer Fortführung laut – auch von Seiten des KiTa Zweckverbandes. Denn das Programm ist unerlässlich, um die wertvolle sprachliche Bildungsarbeit sicherzustellen und der Bildungsgerechtigkeit Rechnung zu tragen.

Inzwischen hat die Landesregierung verkündet, das Programm bis zum Ende des Jahres 2023 zu verlängern, über Ländermittel zu finanzieren und auch langfristig Gelder zur Verfügung zu stellen. Der KiTa Zweckverband hält die Entscheidung für richtig, gar zwingend notwendig, und wartet gespannt auf die Konkretisierung der Verlängerung.